Der Hof wird in der siebten Generation als Familienbetrieb geführt. Cornelia Ehlert übernahm ihn im Jahr 2012 von ihren Eltern und bewirtschaftet ihn zusammen mit ihrem Mann Jürgen. Als viehloser Betrieb sind die Ehlerts Kooperationen eingegangen, um ihre Flächen organisch zu düngen, zum Beispiel mit Rindergülle und Biogas-Gärsubstrat von benachbarten Betrieben.

Neben den eigenen Flächen bewirtschaftet das Paar auch die von Kolleginnen und Kollegen als Dienstleistung. Die ehemaligen Stallungen werden heute als Getreidelager genutzt.

Zehn Jahre lang wurden die Böden des Betriebs ohne Pflug bearbeitet. Durch diese bodenkonservierende Technik wird Erosion vermieden und das Bodenleben gefördert. Trotz der Vorteile, gerade in Zeiten von Trockenperioden und Starkregenereignissen, setzen Cornelia und Jürgen Ehlert seit Kurzem wieder auf gelegentliches Pflügen. Denn eine dauerhaft pfluglose Bearbeitung geht in der landwirtschaftlichen Praxis oft mit der Verwendung von Glyphosat einher, um Unkraut zu bekämpfen. Mit dem bevorstehenden Verbot des Herbizids fällt diese Kombination bald weg.

Daher gilt es nun, erfolgreiche Strategien für die „Nach-Glyphosat-Zeit“ zu entwickeln. Ein Ansatz könnte zum Beispiel eine weitere Fruchtfolge sein. Auch durch den Anbau von Zwischenfrüchten beispielsweise bleibt der Boden nicht nur gesund und fruchtbar, sondern wird auch vor Erosion und Austrocknung geschützt.

Familie Ehlert ist offen für Neues und entwickelt den Betrieb stetig weiter. Im Sommer 2022 legte sie ein Maislabyrinth an, das spielerisch über den Maisanbau informierte. Die Aktion wurde sehr gut angenommen und die Einnahmen kamen den Betroffenen der Ahrtalkatastrophe zugute.

Potenzial für die Direktvermarktung zeigte der Verkauf von Kürbissen am Straßenrand über eine Vertrauenskasse. Fast schon eine kleine Sensation war der Verkauf von eigenem Rapsöl, das die Ehlerts in Eigenregie hergestellt hatten. Ohne großen Marketing-Aufwand wurde ihnen die erste Charge förmlich aus den Händen gerissen.

Seit 2023 ist erstmals eine kleine Fläche mit Öllein im Anbau, um die Ölproduktion weiter auszubauen.