Auf dem Versuchsgut wird eine achtgliedrige Fruchtfolge angebaut. Das Anbauspektrum umfasst Raps, Weizen, Ackerbohnen, Mais, Rüben, Hafer und Gerste. Als Basis dient das Soester Pflanzenbaukonzept. Dieses beinhaltet eine konsequente Bodenbedeckung durch Begrünungssysteme und Mulchwirtschaft, reduzierte Bodenbearbeitung, Nährstoffversorgung nach dem Bedarf der Pflanzen und einen minimierten Pflanzenschutzaufwand. Jährlich werden rund 4.000 Kleinparzellen für über 50 Fragestellungen in verschiedenen Kulturen zur statistischen Auswertung angelegt. Die Parzellen sind in der Regel zehn Quadratmeter groß. Auch in Sachen Digitalisierung können die Studierenden viel ausprobieren, denn das Versuchsgut ist mit modernsten Geräten und Maschinen ausgestattet. So können Abläufe bei Aussaat und Wachstum von Kulturpflanzen und Untersaaten optimiert und mithilfe von Drohnen mit Multispektralkameras präzise dokumentiert werden.

Im Rahmen unterschiedlicher Forschungsprojekte in Kooperation mit Pflanzenzüchtern, Pflanzenschutz- und der Landtechnikindustrie wird nach Lösungen für den Ackerbau der Zukunft gesucht. Versuche zu innovativen Verfahren und Techniken zur Verbesserung von Resilienz gegenüber Schädlingen, Krankheiten und Extremwetterlagen sowie eine optimale Nähstoffausnutzung werden von Studierenden betreut und ausgewertet.

Ziel dabei ist es immer, den Ressourceneinsatz gering und die Nährstoffkreisläufe möglichst geschlossen zu halten. Außerdem soll die Humusbilanz immer positiv sein und die biologische Aktivität gesteigert werden. Generell ist das Bodenleben auf Versuchsgut Merklingsen bemerkenswert: In jedem Quadratmeter Ackerboden fühlen sich rund 600 Regenwürmer wohl.