Diversifizierung oder Intensivierung: Furchtfolgeplanung im Zuge der nachhaltigen Landwirtschaft. Das war das Thema des dritten "Praxis-Talks" am 26. Oktober von 18:00-20:00 Uhr. Wieder einmal eine spannende Diskussionsrunde!
Vielfältige Fruchtfolgen sind ein wichtiger Bestandteil einer nachhaltigen Landwirtschaft: Sie sind gut für den Boden, fördern die Biodiversität, senken den Krankheits- und Unkrautdruck auf der Fläche und können das Risiko von Ertragsausfällen reduzieren. Bei der Frage, welche Kulturen in welcher Abfolge angebaut werden, spielt der wirtschaftliche Erfolg eines Betriebes eine entscheidende Rolle. Ist ökologisch sinnvoll gleich ökonomisch rentabel? An welchen Stellen ist eine Intensivierung verträglich und wo braucht es mehr Vielfalt, um dem Ziel einer nachhaltigeren Landwirtschaft näher zu kommen?
Dr. Moritz Reckling vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung betonte die Herausforderungen zwischen Intensivierung und Diversifizierung. Während der Ausführungen des Wissenschaftlers, entfachte sich gleich zu Begin im Chat eine interessante Diskussion, inwiefern aktuelle ökonomische Betrachtungen der Fruchtfolgebewertung, positive Effekte z.B. für das Bodenleben oder anderer Ökosystemleistungen durch mehr Vielfalt unberücksichtigt lassen.
Weiter ging es mit den Vorträgen der Leitbetriebe. Jan-Hendrik Rust, Betriebsleiter der Agrargesellschaft Sietow bR, legte den Fokus auf ökonomische Rentabilität und den Anbau von Leguminosen.
Marie-Sophie von Schnehen vom Hofgut Klein Schneen setzte auf regionale Wertschöpfung und den Anbau von Sonderkulturen, um das Interesse in der Region zu wecken.
Alle Vortragenden stimmten darin überein, dass die Verbraucher*innen durch ihre Entscheidungen darüber bestimmen, was auf den Feldern angebaut wird. Das kontinuierliche Lernen in der Landwirtschaft wurde ebenfalls als wichtiger Punkt angeführt, um sich den ändernden Rahmenbedingungen anzupassen.