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Ein landwirtschaftlicher Betrieb ist nicht unbedingt dazu geeignet, die finanzielle Lücke zwischen dem Bedarf im Alter und den gesetzlichen Leistungen zu decken. Es ist also durchaus sinnvoll und verantwortungsvoll gegenüber der nachfolgenden Generation, sich rechtzeitig um zusätzliche private Absicherung zu kümmern. Bevor Geld in die Alterssicherung investiert wird, sollte jedoch stets Vorsorge für das Risiko getroffen werden, dass Arbeitskräfte durch Berufsunfähigkeit ausfallen oder sterben.
Für die Altersvorsorge bieten Banken und Versicherungen eine Vielzahl von Möglichkeiten der Geldanlage: Sparbriefe, Sparpläne, Tages- oder Festgeldkonten, Aktien-, Immobilien- oder Rentenfonds sind nur einige Beispiele. Hier den Überblick zu behalten, ist nicht leicht.
Außerdem müssen Sie entscheiden, ob die späteren Auszahlungen einmalig oder über einen längeren Zeitraum erfolgen sollen (Auszahlungspläne). Wichtig dabei ist, sich nicht auf einzelne Anbieter zu fokussieren, sondern sich die Zeit für Vergleichsangebote zu nehmen. Mit jedem Beratungsgespräch zeigen sich neue Aspekte, ehe am Ende hoffentlich eine Lösung steht, die zur persönlichen Lebensphase und betrieblichen Situation passt.
Bei der Planung der Altersvorsorge ist die Bestandsaufnahme der erste Schritt. Es ist zu klären, welche Ansprüche bereits vorhanden sind. Dies können Rentenanwartschaften in der Alterskasse oder der gesetzlichen Rentenversicherung, aber auch private Kapitalanlagen wie Immobilien, Wertpapiere oder Versicherungen sein. Wichtig ist es, sich nur auf die garantierten Leistungen zu verlassen!
Aus der Alterskasse haben Unternehmerehepaare jeweils rund 13 Euro Monatsrente pro Beitragsjahr zu erwarten. Nach 40 Beitragsjahren sind das somit 520 Euro Monatsrente, von der jedoch noch Beiträge für Kranken- und Pflegeversicherung gezahlt werden müssen.
Die Ansprüche aus der deutschen Rentenversicherung, die beispielsweise bei außerlandwirtschaftlicher Tätigkeit entstehen, lassen sich aus der regelmäßig zugestellten Rentenauskunft ersehen. Sie sind aber nur dann verlässlich, wenn der ihnen zugrundeliegende Versicherungsverlauf korrekt ist. Hier ist also unbedingt zu prüfen, ob alle Zeiten seit Vollendung des 17. Lebensjahres enthalten sind. Gerade bei Müttern, die selbstständig sind oder mit einem Unternehmer verheiratet sind, fehlen oftmals die Kinderberücksichtigungszeiten. Dies sind die Zeiten bis zum vollendeten zehnten Lebensjahr des jüngsten Kindes.
Jede Familien- und Lebensphase erfordert ihre eigene, angepasste Strategie. So sollten zum Beispiel junge Menschen vor der Alterssicherung erst die Risikovorsorge finanzieren. Die folgende Tabelle zeigt auf, welcher Fokus je nach Alter sinnvoll ist:
Bis 40 Jahre | 40 bis 55 Jahre mit Hof- nachfolger | 40 bis 55 Jahre ohne Hof- nachfolger | über 55 Jahre mit Hof- nachfolger | Über 55 Jahre ohne Hof- nachfolger |
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Risikovorsorge checken | Konkurrenz: Investition/ Vorsorge | Verstärkte außer-betriebliche Vermögens-bildung | Altersvorsorge prüfen | Altersvorsorge prüfen |
Berufsunfähigkeit absichern | Minimum an priv. Altersvorsorge | Konkurrenz: Altenteil/ Abfindungen | Kontrollierter Vermögensverzehr | |
Staatliche Sparförderung nutzen | Evtl. Immobilien | Evtl. Immobilien | Frei werdende Versicherungsprämien (z.B. Berufsunfähigkeits-versicherung) zur Vorsorge nutzen | Frei werdende Versicherungsprämien (z.B. Berufsunfähigkeits-versicherung) zur Vorsorge nutzen |
Auf Verfügbarkeit achten | Riester-Banksparplan, Rürup-Rente | Riester-Banksparplan, Rürup-Rente | Wiederanlage von Lebensversicherung (Auszahlungsplan) | Wiederanlage von Lebensversicherung (Auszahlungsplan) |
Renditebetonte Anlagen wählen | Konservative Aktienfonds, Rentenfonds | Konservative Aktienfonds, Rentenfonds | Umschichtung der Anlagen von renditebetont in sicherheitsbetont | Umschichtung der Anlagen von renditebetont in sicherheitsbetont |
Wichtig ist stets die Sicherung der Liquidität des Betriebes oder der Familie. Es macht also keinen Sinn, die Beiträge für die Altersvorsorge vom Kontokorrent zu bedienen. Dementsprechend müssen landwirtschaftliche Unternehmerinnen und Unternehmer auf flexible Anlageformen achten, die ihnen keine regelmäßigen hohen Monatszahlungen über Jahrzehnte hinweg abverlangen.
Grundsätzlich ist zu beachten, dass Schuldentilgung in der Regel vor Sparen geht, und dass Geldanlagen und Risiken gestreut werden sollten. Der spätere Grundbedarf sollte nur über sichere Anlagen finanziert sein. Wer staatliche Zulagen und steuerliche Vorteile in Anspruch nehmen kann, sollte dies tun und in diesem Zusammenhang prüfen, ob auch vermögenswirksame Leistungen in Frage kommen.
Letzte Aktualisierung: 27.10.23