Gutes Wetter ist eine wichtige Voraussetzung, um bestes, energie-, mineralstoff- und strukturlieferndes Heu zu ernten. Heu zu machen ist ein Wettlauf mit dem Wetter – je schneller das Gras getrocknet ist, desto geringer das Risiko, dass es durch Regen wieder nass wird.
Einige Faktoren für eine erfolgreiche Heuernte kann der Landwirt beeinflussen, wie etwa
- die Arbeitshöhe von Mähbalken, Wender und Pick-up,
- das Wenden sowie
- die Geschwindigkeit und die Kreiseldrehzahl.
Entscheidend ist der Zeitpunkt
Bei der Heuernte kommt es vor allem auf den richtigen Zeitpunkt an, denn davon hängt die Qualität ab. Der richtige Zeitpunkt für die Heuernte ist gekommen, wenn der Großteil der Gräser blüht, denn dann enthalten sie die größte Menge an verdaulichen Nährstoffen und bringen auch einen ordentlichen Ertrag. Zu diesem Zeitpunkt stimmt sowohl die Qualität als auch die Quantität.
Wird das Heu zu früh geerntet, erleidet man Verluste, da das Gras noch nicht vollständig entwickelt ist. Eine zu späte Ernte führt dagegen zu einem hohen Ertrag mit geringer Qualität. Wenn das Gras zu reif ist, sind die Nährstoffe bereits in die Samen und die Knospenanlagen gewandert und das Heu enthält kaum mehr Nährstoffe. Mit zunehmender Entwicklung nimmt der Rohfaseranteil zu. Das Heu wird strohig, die Blätter verholzen und die Nährstoffe sind für die Tiere schwer verdaulich.
Heu im Einsatz
In der Rinderhaltung hat Heu oft einen festen Platz in der Futterration. Die hohe Qualität des Heus mit der größtmöglichen Menge an verdaulichen Nährstoffen spielt hier eine große Rolle. Dagegen dient Heu in der Pferdehaltung oft als reiner Rohfaserlieferant. Eine größtmögliche Ertragsmasse wird hier angestrebt. Im energetischen Bereich findet Heu ebenfalls wegen des Masseertrags Verwendung. Bei der Verfeuerung soll der Brennstoff Heu besondere Anforderungen erfüllen. Ein Trockenmasse-Gehalt von ca. 85 Prozent verbessert die Lagerfähigkeit und ist für die Verfeuerung wichtig. Niedrige N-, CL- und K-Gehalte verringern die Gefahr von Emissionen bzw. Verschlackung.
Günstige Brennstoffe aus Grünland sind dementsprechend möglichst spät gemähte, rohfaserreiche Aufwüchse mit schlechter Futterqualität, die in Feldtrocknung geerntet werden. Im Gegensatz zur Futternutzung wird die Qualität durch Verregnung nicht herabgesetzt, sondern durch die Auswaschung von unerwünschten Stoffen (K, CL, N) verbessert.
Ernteablauf
Heu soll möglichst schonend, verlustarm und verschmutzungsarm geerntet werden. Im Idealfall gelingt es, den Wasseranteil des gemähten Grases innerhalb kurzer Zeit auf unter 15 Prozent zu senken - ohne Qualitätsverlust beim Heu. Die richtige Einstellung aller Arbeitsmaschinen trägt wesentlich dazu bei.
Das Mähen
Den ersten Maschineneinsatz in der Heuernte übernimmt das Mähwerk. Der Mähbalken muss so eingestellt sein, dass dieser sauber über den Boden gleitet. Die richtige Schnitthöhe ist 7 Zentimeter. So wird vermieden, dass Sand und Erde aufgewühlt werden, und erreicht, dass eine stabile Grasnarbe als lockere Unterlage für das Schnittgut eine gute Durchlüftung und somit eine zügige Trocknung ermöglicht. Die Mahd wird entweder breitflächig oder schwadförmig abgelegt.