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Stickstoffdüngung im Freilandgemüsebau optimieren Gartenbau

Die Düngung ist ein Bereich im Gemüsebau, der ganz besonderes Augenmerk erfordert. Wie sie optimiert werden kann wurde im Projekt „Optimierung der Stickstoffdüngung im Freilandgemüsebau“ untersucht. Wir stellen Ihnen die Ergebnisse vor.

Gemüse ausreichend mit Nährstoffen versorgen, ohne die Umwelt und das Grundwasser zu stark zu belasten: Wie das praxisgerecht geht, wurde im Modell und Demonstrationsvorhaben „Optimierung der Stickstoffdüngung im Freilandgemüsebau“ erarbeitet.
Bild: Maudib/iStock/Getty Images Plus via Getty Images

Gemüsekulturen unterscheiden sich in ihrem Nährstoffbedarf stark voneinander und reagieren im Vergleich zu Ackerkulturen sehr empfindlich, wenn sie nicht optimal mit Nährstoffen versorgt werden. Eine unangepasste Düngung spiegelt sich somit sehr schnell in Ertrag und Qualität der angebauten Kulturen wider.

Fehler bei der Düngung können sich aber auch auf die Umwelt und das Grundwasser auswirken. Der Stickstoffdüngung kommt hier eine besondere Bedeutung zu. Laut dem letzten Nitratbericht des Bundesumweltministeriums von 2020 weisen rund 17 Prozent aller Messstellen in Deutschland zu hohe Nitratwerte auf – in Gebieten mit starker landwirtschaftlicher und gartenbaulicher Nutzung sind es sogar knapp 27 Prozent. Hohe Nitratwerte sind eine direkte Folge von übermäßigem oder falschem Stickstoffeinsatz. Doch nicht nur Nitrat ist ein Problem: Auch gasförmige Stickstoffemissionen, insbesondere Ammoniak und Lachgas. Sie belasten die Luftqualität und das Klima.

Die Frage, die sich in der gartenbaulichen Praxis stellt, ist somit: Wie können Gemüsekulturen hinreichend mit Nährstoffen versorgt und vermarktungsfähige Produkte erzeugt werden, ohne dass die Umwelt und das Grundwasser zu stark belastet werden?

Handlungsempfehlungen für die Praxis

Dieser Frage ist man von wissenschaftlicher Seite bereits frühzeitig nachgegangen, indem man die Dynamik von Stickstoff im Boden mit allen damit in Zusammenhang stehenden Einflussfaktoren erforscht hat. Es wurden Verfahren entwickelt, die die Effizienz der Düngung verbessern und Auswaschungen vermindern sollen.

MuD Optimierung der Stickstoffdüngung im Freilandgemüsebau

Zwischen 2016 und 2021 wurde im Modell- und Demonstrationsvorhaben (MuD) „Optimierung der Stickstoffdüngung im Freilandgemüsebau“ die Umsetzung der von der Wissenschaft empfohlenen Maßnahmen in ausgewählten Betrieben erprobt. Die Modellbetriebe wurden dabei so ausgewählt, dass sie verschiedene Betriebsstrukturen, zum Beispiel im Hinblick auf Betriebsgröße, Anbauspektrum und Vermarktungswege, widerspiegeln. Die Optimierung der Düngung erfolgte hinsichtlich Ausbringungsmenge, Zeitpunkt der Düngergaben und Ausbringungstechnik mit der Zielsetzung, Nitratüberschüsse zu vermindern.

Mehr zum MuD „Optimierung der Stickstoffdüngung im Freilandgemüsebau“

Ob sich diese Verfahren in der Praxis des Freilandgemüsebaus umsetzen und in den betrieblichen Ablauf integrieren lassen, wurde zwischen 2016 und 2021 in einem Modell- und Demonstrationsvorhaben (MuD; siehe Infokasten) überprüft. Die im Projekt abgeleiteten Handlungsempfehlungen für Gemüsebaubetriebe wurden in der kostenlosen BZL-Broschüre „Stickstoffdüngung im Freilandgemüsebau“ für die Praxis zusammengefasst. Einige davon stellen wir Ihnen im Folgenden vor.

Düngebedarfsermittlung für Stickstoff

Die möglichst genaue Berechnung der von den Gemüsekulturen benötigten Nährstoffmenge ist ein bedeutender Hebel, um einerseits die Pflanzen optimal mit Nährstoffen zu versorgen und andererseits Umwelt und Gewässer zu schützen.

Organische Düngung im Gemüsebau

Organische Dünger erfüllen mehrere Funktionen: Sie tragen zur Nährstoffversorgung der Pflanzen bei und verbessern die Bodenstruktur und Humusbilanz. Bei ihrem Einsatz gibt es jedoch einiges zu beachten.

Dünger sparen mit der richtigen Ausbringtechnik

Über eine Umstellung der Ausbringtechnik vom Schleuderstreuer zum Kastenstreuer kann die benötigte Düngermenge bei Beetkulturen um bis zu 20 Prozent reduziert werden. Wenn Arbeitsgänge kombiniert werden können, lohnt sich die Umstellung auch ökonomisch. Aber auch für den effizienten Einsatz von Schleuderstreuern in flächigen Kulturen gibt es einige Optimierungsmöglichkeiten.

Zwischenfruchtanbau im Freilandgemüsebau

Sind Flächen über einen längeren Zeitraum hinweg nicht mit Gemüsekulturen bedeckt, ist es sinnvoll, den Boden nicht brachliegen zu lassen, sondern Zwischenfrüchte anzubauen. Was speziell im Gemüsebau zu beachten ist, erfahren Sie hier.

Letzte Aktualisierung 11.07.2022