Ohnehin spielt das Risikomanagement gerade bei außerfamiliärer Hofübergabe eine entscheidende Rolle. Das unternehmerische Risiko ist nicht automatisch höher als in traditionell fortgeführten Familienbetrieben. Dennoch dürfte tendenziell weniger Eigenkapital zur Verfügung stehen und das Unternehmen damit risikoanfälliger sein. Die unternehmerischen Fähigkeiten bekommen dadurch eine größere Bedeutung – nicht nur in der Kommunikation mit Banken.
Wichtig ist es, klare Absprachen zu treffen: Was ist bis wann und gegebenenfalls mit wem zu erledigen. Auch diese Punkte sollten im Handlungskonzept klar formuliert sein. So bietet es eine ideale Voraussetzung dafür, dass auch im weiteren Prozess „mit offenen Karten gespielt“ wird. Grundbedingung für jede Hofübergabe ist einfach gegenseitiges Vertrauen.
Ein kritischer Punkt aber absolutes Muss ist es, an geeigneter Stelle im Prozess auch die Frage nach einem realisierbaren Ausstieg aus der Zusammenarbeit und deren Konsequenzen zu beantworten. Dies ist gerade kein Ausdruck des Misstrauens, sondern gehört in jede Form von Kooperationsvereinbarungen.
Besonders in der Phase der Strategieentwicklung ist es wichtig, für spezielle Fragestellungen frühzeitig geeignete Fachkräfte einzubeziehen. Sie kommen beispielsweise aus der Steuerberatung, der produktionstechnischen oder betriebswirtschaftlichen Spezialberatung, der Bau- und Förderberatung. Wenn es um juristische Fragen wie die Vertragsgestaltung oder auch erbrechtliche Aspekte gehören selbstverständlich Juristen mit „ins Boot“.