Auch die unterschiedlichen Wasserspeichereigenschaften der Böden fallen ins Gewicht, wenn es um den Bewässerungsbedarf von Kulturpflanzen geht, denn je nach Bodenart und -zusammensetzung ist das Bodenwasser für die Pflanzen unterschiedlich verfügbar.
Die Pflanzenverfügbarkeit hängt grundlegend von Umfang und Größe der Bodenporen ab. Besonders die Mittelporen (Durchmesser zwischen 0,0002 und 0,01 mm) und die engeren Grobporen (0,01 – 0,05 mm) sind für die Wasserversorgung der Pflanzen wichtig. In ihnen wird das Wasser gegen die Schwerkraft festgehalten, kann aber von den Pflanzenwurzeln aufgenommen werden. Drei Kennzahlen beschreiben die Pflanzenverfügbarkeit des Wassers:
- Feldkapazität: Sie ist die Wassermenge, die ein natürlich gelagerter Boden nach Sättigung durch Regen oder anderweitige Wasserzufuhr gegen die Schwerkraft halten kann.
- Totwasser: Es ist das nicht pflanzenverfügbare Bodenwasser, das mit hoher Saugspannung fest an die Bodenteilchen gebunden ist.
- Nutzbare Feldkapazität: Sie ist das Maß für das maximal pflanzenverfügbare Wasser; es ergibt sich aus der Differenz von Feldkapazität und Totwasser.
Tonböden beispielsweise können zwar sehr viel Wasser speichern, verfügen jedoch über einen erheblichen Anteil Totwasser. Sandböden können dagegen nur wenig Wasser speichern; ihre Feldkapazität und ihre nutzbare Feldkapazität sind niedrig. Lehmböden und insbesondere schluffreiche Lössböden besitzen das größte Speichervermögen für pflanzenverfügbares Wasser.