So wie das Herdenmanagement ist die Weideplanung ein wichtiges Handwerkszeug in der Weidehaltung. Weidekonzeptionen oder Weidedrehbücher bieten die Möglichkeit, die standörtlichen und betrieblichen Anforderungen, die Anforderungen des biotischen und abiotischen Ressourcenschutzes, gesellschaftliche Bedürfnisse, Berücksichtigung des Mähanteils und dessen Häufigkeit zu berücksichtigen. Eine gute Weideplanung und das Führen eines Weidetagebuches eignen sich, um die eigenen Erfahrungen im Verlaufe des Weidejahres zu dokumentieren und die Weideleistung in den Folgejahren zu verbessern.
Für einige Betriebe kann die ganzjährige Weidehaltung von Mutterkühen Vorteile bieten:
• bessere Kälbergesundheit durch weniger Keimdruck als bei ganzjähriger Stallhaltung,
• weniger Erkrankungen bei Kühen,
• bessere Fruchtbarkeitszahlen.
Weidehaltung von Milchkühen ist besonders vorteilhaft, wenn bei der Milcherzeugung und -verarbeitung die wertvollen Inhaltstoffe Milcheiweiß und Milchfett in den Fokus rücken. Dabei spielt die Rassewahl eine wichtige Rolle: weniger großrahmige und weniger milchbetonte Rassen, deren Ausfütterung allein über die Weide eher schwierig ist, sind hier auch wirtschaftlich interessant. Vor allem, wenn die verbesserten indirekten Leistungen hinzugezählt werden:
• bessere Tiergesundheit,
• längere Nutzungsdauer der Tiere,
• geringerer Reproduktionsbedarf,
• bessere Schlachtleistung der abgehenden Kühe und Bullenkälber,
• Leistung an der Gesellschaft durch Erhaltung der Kulturlandschaft.