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Eine Reihe wertvoller Hilfinstrumente ermöglicht schnelles Handeln bei den ersten Anzeichen von Krankheiten oder einem Schädlingsbefall im Bestand. Landwirtinnen und Landwirten stehen dabei verschiedene Methoden zur Verfügung:
Prognoseverfahren für Pflanzenkrankheiten in Ackerkulturen kommen in Deutschland schon seit vielen Jahrzehnten zum Einsatz. Das Informationssystem Integrierte Pflanzenproduktion stellt auf seiner Internetseite Vorhersagen und Entscheidungshilfen für Krankheiten und Schädlinge zusammen und bietet Landwirtinnen und Landwirten damit ein hilfreiches Werkzeug zum Pflanzenschutzmonitoring. Dahinter stecken verschiedene wetterbasierte Prognosemodelle im Dienst der Landwirtschaft. Gemeinsam mit der Zentralstelle der Länder für EDV-gestützte Entscheidungshilfen und Programme im Pflanzenschutz (ZEPP) wurden Forschungsergebnisse und Modellrechnungen der vergangenen Jahrzehnte praxistauglich aufbereitet.
Die Prognosen zeigen Krankheiten und Schädlinge für die Region auf. Informationen über das Auftreten von Schaderregern, Perioden hohen Befallsdrucks und abgeleitete Schwellenwerte für eine Bekämpfung helfen dabei, die Befallsrisiken für den Standort auszuloten und machen die Entscheidungsfindung für die Betroffenen leichter. Die Internetseite leistet darüber hinaus auch Unterstützung bei der Anpassung von Aufwandmengen und Behandlungsstrategien. Das System wird stetig weiterentwickelt, um auch mobil einsatzfähig zu sein.
Gelbschalen sind aus dem Resistenzmanagement im Raps nicht mehr wegzudenken – zumal Schädlinge zunehmend Resistenzen gegen Pflanzenschutzmittel entwickeln, wie die Pyrethroid-Resistenz beim Rapsglanzkäfer, der durch seinen Fraß die Knospen des Rapses schädigt. Auch Kohlschotenrüssler, Rapserdfloh und Schwarzer Kohltriebrüssler machen der Kultur zu schaffen. Richtwerte für die Schädlingsbekämpfung sorgen dafür, dass insektizide Maßnahmen nicht ins Leere laufen und verhindern, dass sich Resistenzen weiter aufschaukeln. Pünktlich ausgebracht locken die Schalen Schädlinge mithilfe ihrer gelben Farbe an. Ein Gemisch aus Spülmittel und Wasser sorgt dafür, dass die Insekten die Schale nicht mehr verlassen können. So kann genau erfasst werden, wie viele Schadinsekten sich im Bestand aufhalten. Je nach Art gibt es unterschiedliche Schadschwellen, ab denen die Landwirtinnen und Landwirten dann aktiv werden. So kann Pflanzenschutzmittel eingespart und auf pauschale Anwendungen verzichtet werden.
Frühe Aussaaten, milde Winter und nicht wendende Bodenbearbeitung begünstigen die Schneckenvermehrung. Sie können in Wintergetreide und Raps für erhebliche Schäden sorgen und sich schnell verbreiten. Zum Schutz der jungen Kulturen gilt es also den Befall schnell zu erkennen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die das Monitoring erleichtern. So lassen sich Schläge mit Risikopotenzial beispielsweise mithilfe von Lockködern identifizieren. Eine Kontrolle und Bekämpfung von Nacktschnecken ist dann beispielsweise über die Fruchtfolge möglich.
Auch Drahtwürmer, die Larven des Saatschnellkäfers, breiten sich aus. Die Tiere können während ihres drei- bis fünfjährigen Entwicklungszyklus an unterirdischen Pflanzenteilen von Kartoffeln, Getreide, Mais, Hackfrüchten, Leguminosen und gärtnerischen Kulturen große Schäden verursachen. Topffallen mit gequollenen Getreidekörnern oder Spezialfallen machen den Blick in den Boden möglich und zeigen schnell einen Befall auf. Im Kartoffelanbau ist es sinnvoll, diese bereits im Frühjahr auszubringen, um die Eignung des Ackerschlages zu prüfen.
Dank des Einsatzes von Drohnen sind Luftaufnahmen heute für Landwirtinnen und Landwirte leicht verfügbar. Aus größerer Höhe aufgenommen werden Bestandunterschiede sofort deutlich. Sie können auf eine Reihe wachstumsrelevanter Faktoren wie Wasserstress, Krankheitsbefall und Unkrautdruck aufmerksam machen.
Im Drohnen-Tiefflug geben multispektrale oder thermische Kameras genaueren Aufschluss über das tatsächliche Befallsgeschehen und ermöglicht die Durchführung gezielter Maßnahmen. In Studien erzielte die Zusammenarbeit von Multikoptern und Feldrobotern gute Ergebnisse bei der Unkrautbekämpfung in Reihenkulturen von Zuckerrüben.
Moderne Technologie wie Sensoren und GPS ermöglichen eine passgenaue und teilflächenspezifische Ausbringung der entsprechenden Mittel. So kann der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln reduziert werden, Resistenzen werden vermieden und die Kultur wird trotzdem optimal versorgt.