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Für die deutsche Landwirtschaft fordert das nationale Klimaschutzgesetz eine Reduktion der Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen) von 61,7 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten im Jahr 2022 auf 57,3 Millionen Tonnen im Jahr 2030. Das entspricht einer Reduktion von etwa 7,1 Prozent. 2022 emittierte die Landwirtschaft (inklusive der mobilen und stationären Verbrennung von Brennstoffen) 8,3 Prozent der gesamten deutschen THG-Emissionen.
Die wichtigsten Klimagase landwirtschaftlichen Ursprungs sind aktuell Methan und Lachgas. Ihr Anteil an den gesamten landwirtschaftlichen Emissionen (ohne die Verbrennung von Brennstoffen) lag 2022 bei 61,6 bzw. 33,6 Prozent. Daher ist die Reduktion der Methan- und Lachgas-Emissionen für die Landwirtschaft die entscheidende Stellschraube für mehr Klimaschutz.
Ein wichtiger Ansatzpunkt zur Reduktion der Methan-Emissionen in der Landwirtschaft ist die Tierhaltung, denn sie war 2022 für 47,2 Prozent der landwirtschaftlichen CO2-Aquivalente verantwortlich (siehe Infografik). Mögliche Maßnahmen sind beispielsweise eine Verringerung der Tierbestände, angepasste Stall- und Entmistungssysteme, methanhemmende Futterzusatzstoffe sowie die Aufnahme der Zuchtziele Futtereffizienz und geringere Methanemission.
Durch eine Verbesserung der Gesundheit bei Milchvieh kann die Lebensdauer der Tiere erhöht werden und somit auch die Zahl der Laktationen. Die längere Nutzung von Milchvieh ist klimaschonend, da der Ausstoß von Klimagasen während der Aufzucht der Tiere einem längeren Nutzungszeitraum gegenübersteht. Insgesamt muss so weniger Milchvieh aufgezogen werden.
Auch bei der Lagerung und Ausbringung von Wirtschaftsdüngern können Methan-Emissionen eingespart werden. Beispielsweise durch die vermehrte Vergärung von Wirtschaftsdüngern in Biogasanlagen, die gasdichte Lagerung von Gärresten, geeignete Füllstandsregelungen der Gasspeicher sowie regelmäßige Überprüfung von Biogasanlagen auf Leckagen. Bei der Ausbringung von Wirtschaftsdünger sollte auf Wechselwirkungen mit Lachgasemissionen geachtet werden.
Lachgas bleibt lange in der Atmosphäre klimawirksam und hat ein hohes Treibhauspotenzial (nach AR5 liegt der GWP100 bei 265). In der Landwirtschaft wird vor allem durch die Ausbringung von mineralischen oder organischen Düngern auf landwirtschaftlichen Böden Lachgas freigesetzt (29 Prozent der landwirtschaftlichen Gesamtemissionen).
Zur Reduktion der Lachgas-Emissionen spielen die Optimierung des Nährstoffmanagements und der Stickstoffeffizienz sowie die genaue Bestimmung des Düngerbedarfs daher eine wichtige Rolle. Neben der Menge des eingesetzten Stickstoffdüngers beeinflussen auch die Behandlung, Lagerung und Ausbringungstechnik von Wirtschaftsdünger die Höhe der verursachten Treibhausgasemissionen.
Eine ausreichende Kalkdüngung kann die düngungsbedingten Lachgas Emissionen verringern. Wichtig ist außerdem die Vermeidung hoher Boden-Nitratgehalte im Herbst und Winter, zum Beispiel durch Winter-Zwischenfruchtanbau.
Letzte Aktualisierung 15.08.2023