Carsten Stegelmann nimmt jeden Monat auf sechs bis sieben Flächen Bodenproben, um Nährstoffgehalte zu ermitteln und den Düngemitteleinsatz darauf abzustimmen. Zudem bestimmt er den Humusgehalt seiner Böden und testet das Grundwasser auf Stickstoffbelastung. Auf Basis der Messwerte und der daraus resultierenden Erkenntnisse, können Stegelmann und sein Team ihre Arbeit ständig anpassen und weiterentwickeln sowie Produktionsmittel gezielter einsetzen. Aktuell können durch die Kombination von Hacken und Reihenspritzung bis zu 60 Prozent Pflanzenschutzmittel eingespart werden.

Um die Qualität des Bodens weiter zu optimieren und die Ackerbaumaßnahmen noch nachhaltiger zu machen, probiert der Betriebsleiter vieles aus und beweist Geduld: „Wir geben nicht so schnell auf. Was nicht funktioniert, wird so lange verbessert bis es klappt.“ Digitale Tools helfen dabei, Prozesse zu automatisieren.

Die Dersekower Agrar ist Teil der Greifswalder Agrarinitiative GAI, die aus einem Modellprojekt hervorgegangen ist. Ihr Ziel ist es, die Landwirtschaftsflächen der Region im Sinne des Biodiversitätsschutzes nachhaltiger zu bewirtschaften. Außerdem findet ein reger Austausch mit Berufskollegen und Interessierten aus Naturschutz, Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit statt.

Im Rahmen der GAI wurden zahlreiche Maßnahmen für mehr Biodiversität und Artenschutz entwickelt und umgesetzt. Jeder Betrieb erarbeitet ein eigenes Naturschutzkonzept: Stegelmann hat Stilllegungsflächen als Puffer- und Vernetzungsräume entlang von Feldgehölzen und zur Vernetzung von Söllen geschaffen.

Bei der Aktion „Dersekow blüht auf“ werden Blühmischungen bereitgestellt, um den Anwohner*innen die Bedeutung der biologischen Vielfalt näherzubringen.