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Aktuelles Demonstrationsbetriebe Integrierter Pflanzenbau

Integrierter Pflanzenschutz und Ackerbohnen-Beisaat im Raps

Raps am 11.04.2024, Betrieb Schulte, Altenberge
Niklas Schulte
Raps mit Ackerbohnen, 13.11.2023
Angela Sievernich (LWK NRW)

Angela Sievernich (LWK NRW)     Der Raps blüht, die Bienen fliegen. Niklas Schulte, Demonstrationsbetrieb im Modell- und Demonstrationsvorhaben „Integrierter Pflanzenbau“ freut sich, dass in diesem Jahr der Schädlingsbefall auf seinen Rapsschlägen gering war und er deshalb auf den Insektizideinsatz verzichten konnte. In einer nassen Saison wie dieser ist er für jede Überfahrt, die nicht unbedingt notwendig ist, dankbar. Die Bestände wurden neben Pflanzenkontrollen mit Gelbschalen und neuerdings auch mit digitalen Gelbschalen auf Schädlingsbefall im Herbst (Rapserdfloh, Schwarzer Kohltriebrüssler) und im Frühjahr (Gefleckter Kohltriebrüssler, Großer Rapsstängelrüssler, Rapsglanzkäfer) kontrolliert. Da die jeweiligen Schadschwellen in der Gelbschale (Rüsslerarten, Rapserdfloh) bzw. an den Pflanzen (Rapserdfloh, Rapsglanzkäfer) nicht überschritten wurden, konnten in diesem Jahr die Insektizidbehandlungen ausbleiben. In anderen Regionen zeigten sich teilweise starke Zuflüge, weshalb bei vielen Rapsanbauern Insektizidbehandlungen erforderlich waren.

Mit dem Anbau von Winterraps hat der Betrieb erst vor zwei Jahren begonnen. Für einen Betrieb mit dem Schwerpunkt Schweinemast ist der Raps keine übliche Kultur. Jedoch war der Anbau eine gute Möglichkeit, die Fruchtfolge um eine Blattfrucht zu erweitern und einen Wirkstoffwechsel zur Ackerfuchsschwanzbekämpfung realisieren zu können.

Raps mit abgefrorenen Ackerbohnen, 07.03.2024
Angela Sievernich (LWK NRW)

Der Betriebsleiter baut den Raps zusammen mit Sommer-Ackerbohnen als Beisaat an. Diese werden vor der Aussaat mit dem Düngerstreuer ausgebracht. Seit dieser Saison versucht der Betrieb jedoch das Verfahren zu vereinfachen und sie mit einem pneumatischen Sägerät, montiert auf der mechanischen Sämaschine mit Kreiselegge, parallel zur Aussaat auszubringen. Eine Vorauflauf-Herbizidbehandlung ist möglich. Die Ackerbohnen frieren in der Region sicher ab und können dem Raps so Stickstoff zur Verfügung stellen. Da der Betrieb ansonsten keine Leguminosen anbaut, stellt die Beisaat für den Betrieb eine gute Möglichkeit zur Diversifizierung seiner angebauten Kulturen dar. Ertraglich wurde der Raps bisher nicht negativ beeinflusst. Im Gegenteil ist der Betrieb davon überzeugt, dass der Raps von der Ackerbohne profitiert.

Ein Imker freut sich dieses Frühjahr wieder über den Raps, an dem er gerne seine Bienen aufstellt. Die Randstreifen entlang des Vorfluters bieten sich dazu sehr gut an. Es handelt sich um einen drei Meter breiten Pufferstreifen, eingesät mit einem Kleegras-Gemenge, auf dem keine Pflanzenschutz- oder Düngemaßnahmen erfolgen.

Ein Wermutstropfen jedoch bleibt: Eine seiner Rapsflächen muss im Frühjahr umgebrochen werden, da der Raps sich aufgrund der Nässe nicht zufriedenstellend entwickelt hat. Dort wird nun Mais eingesät.

Spritzfenster ohne VA-Herbizid im Herbst, 13.11.2023
Angela Sievernich (LWK NRW)

Mechanische Unkrautregulierung im Winterweizen - Striegeleinsatz auf Demonstrationsbetrieb in Rheinland-Pfalz

Youtube-Videos

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Im Zuge des Modell- und Demonstrationsvorhabens setzen die teilnehmenden Modellbetriebe in Rheinland-Pfalz verschiedene Maßnahmen in den Handlungsfeldern Düngung, Biodiversität, Digitalisierung und Pflanzenschutz im Rahmen der Ackerbaustrategie 2035 um. In dem hier gezeigten Video stellt der Landwirt Christian Oberhausen aus Trier eine Maßnahme im Handlungsfeld Pflanzenschutz, „Mechanische Unkrautbekämpfung im Getreide“ vor.

Die Maßnahmenfläche ist insgesamt ca. 3,8 ha groß. Zum Einsatz kam ein Einböck-Striegel mit 6 m Arbeitsbreite und 8 mm Zinken. Dabei werden unterschiedliche Striegelhäufigkeiten und Zeitpunkte (Vorauflauf, Nachauflauf, im Herbst oder Frühjahr) sowie die Kombination mit Herbiziden im Vergleich zur rein chemischen Unkrautkontrolle durchgeführt.

Die Varianten sind:
1. Striegel Vorauflauf + Bodenherbizid,
2. Striegel Nachauflauf im Herbst,
3. Striegel Nachauflauf im Herbst + Striegel Frühjahr,
4. Striegel Vorauflauf + Nachauflauf Herbst
5. Chemische Behandlung.

Der Winterweizen auf dem Feld wurde am 08.10.2023 gesät und bisher wie folgt behandelt: Bekämpfung Ausfallraps (23.08.2023), Erstellung eines Scheinsaatbetts (14.09.2023), Totalherbizidbehandlung (03.10.2023). Der Einsatz des Striegels hatte im Herbst keinen nachweislichen Einfluss auf den Auflauf des Weizens. Frühjahrsbonituren zeigten einen, für die Fläche ungewöhnlichen, geringen Ungräserdruck, der ggf. auf die dort vorherrschende Wetterlage zurückzuführen ist. Die Maßnahme inklusive abschließender Bonituren (Unkrautdichte nach den Maßnahmen, Kernbeerntung + Verwiegung) wird voraussichtlich im August beendet.

Kick-Off in Rheinland-Pfalz

Teilnehmer des Kick-Off-Treffens (v.l.n.r.): Manfred Röhrig (ISIP e.V.), Niklas Jacob, Nikolaus Schackmann (DLR Eifel), Manuela Schieler (ZEPP), Christian Oberhausen, Sebastian Thielen (DLR Eifel), Thomas Schoch (DLR Westpfalz), Maria Rosenhauer (DLR R-N-H), Tobias Meutes, Andreas Hommertgen (DLR R-N-H), Theodor Radelhof (JKI), Thomas Wolf, Johannes Steinfort, Jana Richter-Reichhelm (JKI), Simon Freitag (DLR R-N-H), Luisa Graf (BLE), Hermann Heidweiler (DLR R-N-H), Björn Faller, Julia Arndt (DLR R-N-H), Dominik Bellaire, Julian Hautz (DLR R-N-H).
Foto:Julian Hautz

17.10.23  Zum offiziellen Start des Demonstrationsvorhabens MuD IPB in der Modellregion Rheinland-Pfalz trafen sich heute die Betriebsleiter der teilnehmenden Modellbetriebe, die Betreuer der regionalen Dienstleistungszentren Ländlicher Raum sowie das JKI. Eingeladen hatten die Projektmitarbeitenden am DLR R-N-H, die für Rheinland-Pfalz die Projektleitung übernehmen. Unter Beteiligung der ZEPP und dem ISIP e.V. wurde der aktuelle Stand des Modell- und Demonstrationsvorhabens vorgestellt und diskutiert. Die Projektkoordination hatte die neun am Projekt beteiligten Betriebe zu einem ersten Kennenlern-Treffen eingeladen. Die vor Ort umzusetzenden und zu untersuchenden Maßnahmen wurden in der Runde vorgestellt und diskutiert. Hinzu kam ein Ausblick auf kommende Termine und Veranstaltungen. Ebenso einigten sich die Teilnehmenden in dem Demonstrationsvorhaben, wie sie zukünftig untereinander kommunizieren und sich austauschen wollen, damit eine möglichst große Transparenz gegeben ist und sich alle umfassend in den Fortgang des Projektes einbringen können. Hiermit beginnt offiziell das Modell- und Demonstrationsvorhaben Integrierter Pflanzenbau in der Modellregion Rheinland-Pfalz und alle Teilnehmenden freuen sich darauf, in Zukunft spannende Impulse aus den durchgeführten Maßnahmen zu erhalten und allen Interessierten die Ergebnisse des Vorhabens zu präsentieren.

Vorhaben um vier Regionen erweitert

20.09.23   Mit dem kürzlichen Start des MuD IPB in vier weiteren Bundesländern (Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Sachsen-Anhalt) sind die Regionen des Vorhabens nun vollzählig. Ein erster Online-Austausch mit den neuen Regionalbetreuungen und der Koordination am Julius Kühn-Institut fand am vergangenen Donnerstag, den 14.09.2023 statt. Interessierte Betriebe können sich ab sofort mit der Institution in ihrem Bundesland (Karte) in Verbindung setzen und nach Bekanntmachung der jeweiligen Ausschreibung im Bundesanzeiger offiziell auf die Teilnahme als Demonstrationsbetrieb bewerben.

Das Netz der Demonstrationsbetriebe nimmt Form an

v.l.n.r.:Theodor Radelhof (JKI), Ellen Richter (LWK NRW), Hella Kehlenbeck (JKI), Martin Pingel (JKI), Vanessa Paap (LBV), Julia Arndt (DLR RNH), Luisa Graf (BLE), Burkhard Golla (JKI), Jonas Hett (LWK NRW), Laura Rheinfels (ATB), Angela Sievernich (LWK NRW), Jana Richter-Reichhelm (JKI)
Foto: Theodor Radelhof

19.07.23   Ein spürbarer Fortschritt in Kassel: erneut trafen sich heute die Projektmitarbeitenden von den Institutionen der Projektregionen und des JKI unter Beteiligung der BLE, um den aktuellen Stand im Modell- und Demonstrationsvorhaben vorzustellen und zu diskutieren. Die Vertreter der drei Regionen Brandenburg, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen konnten final präsentieren, welche Betriebe in ihrem Bundesland am Vorhaben teilnehmen werden. Auch die geplanten Maßnahmen des integrierten Pflanzenbaus konnten zum Teil schon betriebsgenau gezeigt und besprochen werden. Hinzu kam die Aussicht auf die Aufnahme weiterer Bundesländer in den Verbund. Damit wächst das Netz der Demonstrationsbetriebe, um in naher Zukunft allen Interessierten aus der Praxis und darüber hinaus zur Verfügung zu stehen.

Vorstellung des Demonstrationsvorhabens auf 3. Hack- und Striegeltag

Demonstration unterschiedlicher Geräte beim Blindstriegeln von Ackerbohnen auf dem Ökohof Kuhhorst.
Foto: Theodor Radelhof

08.05.23   Am vergangenen Mittwoch, den 03.05.2023, trafen sich rund 80 Teilnehmende auf der 3. Ausgabe des jährlichen Hack- und Striegeltages in Brandenburg auf dem Ökohof Kuhhorst gGmbH im Ruppiner Land. Im Rahmen der Veranstaltung des Landesbauernverbandes Brandenburg e.V. (LBV) und dem Institut für Lebensmittel- und Umweltforschung e.V. (ILU) konnten sich interessierte Landwirt:innen und Vertreter:innen aus Beratung, Forschung und Industrie über die letzten Entwicklungen und Verfahren zur mechanischen Beikrautregulierung informieren.

Zum Auftakt gewährte der gastgebende demeter-Betrieb Einblick in seine Vorgehensweise beim Striegeln und ging dabei besonders auf die besonderen Anforderungen auf einem Niedermoor-Standort ein. In den Fachbeiträgen wurden unter anderem Daten aus Langzeitversuchen zur Wirksamkeit und Wirtschaflichkeit mechanischer Verfahren im Pflanzenschutz gezeigt und auf Tools aufmerksam gemacht, mit deren Hilfe Betriebe besser abschätzen können, wie sich Änderungen im Vorgehen beim Pflanzenschutz auf das Betriebsergebnis auswirken. Bei der anschließenden Technikvorstellung im Feld konnten sich die Besucher über die Wirksamkeit der Streigeltechnik unterschiedlicher Hersteller beim Blindstriegeln in Ackerbohne und Hafer überzeugen.   

Der LBV und das ATB Potsdam nutzten die Veranstaltung zur Vorstellung des Modell- und Demonstrationsvorhaben Integrierter Pflanzenbau und machten darauf aufmerksam, dass Interessenbekundungen zur Teilnahme von Brandenburger Betrieben noch bis zum 18. Mai 2023 erfolgen können.

Erstes Arbeitstreffen in Kassel am 10. Mai

28.04.23   Die Mitarbeitenden aus den Institutionen der jetzigen drei Projektregionen Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Brandenburg und dem Julius Kühn-Institut treffen sich am 10. Mai 2023 zum ersten gemeinsamen Arbeitstreffen des Modell- und Demonstrationsvorhabens in Kassel. Neben der Vorstellung des aktuellen Arbeitsstandes in den Regionen zur Betriebsakquise und geplanten Umsetzung der Handlungsfelder der Ackerbaustrategie sollen die konkreten Maßnahmen und die wissenschaftliche Begleitung rege diskutiert werden.