Beim Ausfallsamenmanagement ist es sehr wichtig, die Keimruhe zu beachten. Frisch ausgefallene Ackerfuchsschwanzsamen besitzen eine Primäre Keimruhe, die durch nachfolgende Umwelteinflüsse in eine Sekundäre Keimruhe übergehen kann. Die Primäre Keimruhe kann von null bis acht Wochen dauern und ist vor allem genetisch geprägt. Sie ist zusätzlich abhängig von den Temperaturen, die im Zeitraum Blüte bis Samenreife herrschen: Je wärmer es also in dieser Phase ist, umso kürzer ist die Primäre Keimruhe. Kältere Temperarturen (< 20 °C) hingegen führen zu einer längeren Primären Keimruhe.
Ackerfuchsschwanz erreicht die Samenreife in der Regel in den Monaten Juni bis Juli. Dieser Zeitraum kann sich jedoch nach hinten raus verlängern, wenn die Pflanzen stark bestockt sind. Dies liegt daran, dass die Abreife der Nebentriebe zeitlich verzögert stattfindet. Größere Temperaturschwankungen während dieses Zeitraums können dazu führen, dass sich bei den Samen eine unterschiedlich lange Primäre Keimruhe entwickelt.
Dunkelheit hingegen sorgt beim Ackerfuchsschwanz dafür, dass die frisch ausgefallenen Samen in die Sekundäre Keimruhe übergehen. Das wiederum hat zur Folge, dass diese Samen nicht mehr direkt im Herbst keimen und der Samenvorrat im Boden (weiter) aufgefüllt wird. Dieser unerwünschte Effekt kann bereits durch eine standardmäßige Stoppelbearbeitung mit Kurzscheibenegge oder Grubber bewirkt werden. Grundsätzlich gilt: Je tiefer die Samen dabei vergraben werden, desto länger ist die Sekundäre Keimruhe und umso mehr Samen reichern sich im Boden an. Die Samen des Ackerfuchsschwanzes haben im Boden eine Lebensdauer von bis zu neun Jahren.