Rico Platzdasch, ein Biolandwirt aus Osthessen, sieht das ähnlich. „Wir haben einen Ackerbaubetrieb nach Bioland-Richtlinien und eine Hofmühle“, berichtet er. „Unser Getreide bereiten wir selbst auf und vermarkten es direkt im Hofladen.“ Auch Rico ist Teil des Netzwerks. „Der Kontakt unter Kollegen ist wichtig“, betont er. „Wir veranstalten regelmäßig Feld- und Hoftage, um den Menschen die Landwirtschaft näherzubringen.“
Beide Landwirte sehen die Digitalisierung als Chance. „Digitalisierung erleichtert die Arbeit und macht sie präziser“, sagt Martin. „Techniken wie GPS-gesteuerte Düngerstreuer sind unverzichtbar.“ Rico ergänzt: „Im Büro begann die Digitalisierung schon früh. Elektronische Schlagkarteien und betriebswirtschaftliche Auswertungen sind mittlerweile Standard.“
Doch es gibt auch Bedenken. „Wenn Entscheidungen von Algorithmen abhängen, gebe ich Verantwortung aus der Hand“, warnt Martin. „Das kann die Motivation der Mitarbeiter beeinträchtigen.“ Rico führt aus: „Eine Herausforderung besteht darin, die mit fortschreitender Sensorik gesammelten Daten sinnvoll zu nutzen. Digitale Mittel können den Landwirt nicht vollständig ersetzen.“
Beide Landwirte nutzen moderne Technik, um effizienter und umweltfreundlicher zu wirtschaften. „Durch Technik kann ich menschliches Versagen ausschließen“, erklärt Martin. „Die Spritze funktioniert hinter der Feldgrenze nicht mehr, und ich halte die Grenzen ein.“ Rico fügt hinzu: „Besonders im ökologischen Landbau ist es wichtig, dass präzise gearbeitet wird. Digitale Möglichkeiten helfen dabei.“