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Bei einer NRW-weiten Maschinenvorführung wurden mechanische Alternativen für den Glyphosateinsatz in falschen Saatbetten getestet. Die Fläche sollte in möglichst wenigen Schritten bereinigt und ein Nachauflauf nachhaltig verhindert werden. Dabei sollte möglichst flach gearbeitet werden, um das Wirkungsprofil von Glyphosat zu imitieren und Bodenerosion zu minimieren.
Zum Einsatz kamen verschiedene Flachgrubber, Scheibeneggen, Fräsen, Spatenmaschinen, Messerwalzen sowie der Schälpflug. Die Durchführung wurde an drei Standorten im Frühjahr und vier Standorten im Herbst 2022 wiederholt. Ziel war es, möglichst flach zu arbeiten und dennoch einen ausreichenden Bekämpfungserfolg zu erzielen. Bonitiert wurden das Arbeitsergebnis sowie die Infiltrationsleistung der bearbeiteten Streifen. Teils erhebliche Unterschiede in der Bearbeitungstiefe der verschiedenen Maschinen konnten nachgewiesen werden. Dies wurde durch thermische Aufnahmen visualisiert.
Es wurde deutlich wie schwierig die Feineinstellung unterschiedlichster Geräte ist, wenn eine flache Bodenbearbeitung angestrebt wird. Mehrteilige Geräte machten es notwendig, dass die Seitenflügel mit gleichem Druck und Griff wie der Mittelteil arbeiten. Je nach Aufhängung der Schare, haben die Werkzeuge den Federweg genutzt, den die Grundeln zulassen, um sich nach hinten zu ziehen, die Scharspitze hat tiefer gearbeitet, sodass ein Rillenprofil entsteht. Ein ganzflächiger, horizontaler Schnitt stellte sich auf unterschiedlichsten Flächen auch für geübte Fahrer nicht als einfach heraus.
Um den Einfluss der eingesetzten Maschinen und deren Justierung auf das Bodengefüge zu testen wurden Infiltrationstests durchgeführt. Hier zeigten sich bei allen Varianten Unterschiede im Versickerungsverhalten im Vergleich zur unbearbeiteten Variante.
Insbesondere am Standort Schieder-Schwalenberg (Ostwestfalen) wurde während der Maschinenvorführung deutlich, dass jede Art der Bearbeitung das Wasser in seiner Versickerung hemmt. Wird in kupiertem Gebiet quer zum Hang gearbeitet, kann eine streifige Kontur der Bearbeitungswerkzeuge positiv, beziehungsweise „bremsend“ wirken. Mit dem Hang bearbeitet, wird ein Erdabfluss von der Fläche jedoch gefördert.
Infiltrationsporen können nicht vollwertig in Stand gehalten werden. Die Folge ist, dass mit jeder Art der flachen Bearbeitung die Infiltration kurzweilig gestört wurde und die Erosionsgefahr steigt.
Ein Ersatz von Glyphosat durch Bodenbearbeitung erfordert ein hohes technisches Verständnis und Aufwand bei der Feinjustierung der verwendeten Maschinen. Dies ist notwendig, um an das Wirkungsprofil von Glyphosat anzuknüpfen und eine möglichst bodenschonende Bearbeitung zu gewährleisten.
Wie in den Versuchen gezeigt, hemmen selbst flache Bearbeitungsschritte die Versickerungskapazität und führen zu einer negativen Beeinflussung des Bodengefüges. Erfolgt eine gute und standortangepasste Justierung kann die flache Bodenbearbeitung Glyphosat zur Aufbereitung des Saatbeetes und Entfernung winterharter Zwischenfrüchte teilweise ersetzen. Voraussetzung ist jedoch, dass die Flächen nicht zu nass, d.h. befahrbar sind. Zudem werden oft mehrere Bearbeitungsgänge benötigt, um wieder anwachsende und wieder austreibende Pflanzen vollständig zu erfassen.
Letzte Aktualisierung: 18.01.2024