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In Deutschland emittieren drainierte Moorböden und der Torfabbau nach Angaben des Umwelt Bundesamtes jährlich rund 53 Millionen Tonnen CO2 Äquivalente in Form von Kohlendioxid, Methan und Lachgas. Die Emissionen aus organischen Böden entsprachen 2019 rund 6,7 Prozent der gesamten nationalen Treibhausgasemissionen. Rund 80 Prozent der Treibhausgas-Emissionen von entwässerten Mooren sind dabei auf die landwirtschaftliche Nutzung zurückzuführen.
Intakte Moore sind durch einen flurnahen Wasserstand gekennzeichnet. Unterhalb der Wasseroberfläche werden torfbildende Pflanzen durch den bestehenden Sauerstoffmangel nicht abgebaut, sondern konserviert. Mit der Zeit entsteht eine Torfschicht, die im Jahr um etwa einen Millimeter wächst und viel Kohlenstoff bindet. Intakte Moore sind meist klimaneutral.
Um Moore beispielsweise für die Land- und Forstwirtschaft nutzbar zu machen, wurden sie entwässert. Der zuvor unter Luftabschluss entstandene Torf kommt mit Sauerstoff in Berührung und wird daraufhin mikrobiell abgebaut. Dadurch wird der im Torf gespeicherte Kohlenstoff als Kohlendioxid freigesetzt, was zu einer Verstärkung des Treibhauseffekts führt.
Durch die Wiedervernässung von Mooren wird der mikrobielle Abbau des Torfs und damit die Freisetzung von Kohlendioxid gestoppt. Die CO2-Sequestrierung ist jedoch erst auf lange Sicht relevant, da sich die Torfschicht nur sehr langsam wiederaufbaut. Ein Überstau der Flächen führt hingegen zu deutlichen Methanemissionen und sollte vermieden werden.
Wiedervernässte Moorstandorte können im Rahmen der Paludikultur weiterhin bewirtschaftet werden, beispielsweise für extensive Beweidung mit geeigneten Rinderrassen oder den Anbau von Pflanzen wie Schilfrohr zur Gewinnung nachwachsender Rohstoffe.
Letzte Aktualisierung 01.02.2022